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Zufall

Wissenschaftlich wird das Phänomen des Zufalls durch "Zufallsprozesse" beschrieben. Das sind Vorgänge, deren Ergebnis durch den Wert einer "Zufallsvariable" beschrieben wird. Zufallsprozesse mit mehreren Zufallsvariablen können durch eine Verknüpfung von mehreren Prozessen mit je einer Zufallsvariable beschrieben werden.

Bezüglich der Natur von Zufallsprozessen ist zwischen zwei Kategorien zu unterscheiden:
1. Prozesse, die so komplex sind und/oder von so vielen Anfangs- und Randbedingungen abhängen, dass ihr Ergebnis nicht vorhergesagt werden kann, weil der Prozess und die Bedingungen nicht genau genug erfasst und nachgebildet werden können. Diese Prozesse sind nicht wirklich zufällig, sondern erscheinen nur so. Beispiele hierfür sind das Würfeln und die Ziehung der Lottozahlen.
2. Prozesse, bei denen für eine Wirkung in der von uns beobachtbaren Welt keine Ursache erkannt werden kann. Diese Prozesse sind im Rahmen unserer Mess- und Wahrnehmungsmöglichkeiten wirklich zufällig. Es ist durchaus möglich, dass diese Prozesse von uns nicht beobachtbare Ursachen haben. Wenn wir diese Ursachen beobachten könnten, wären es keine zufälligen, sondern deterministische Prozesse. Beispiele hierfür sind der radioaktive Zerfall von Atomkernen und eine Gruppe quantenphysikalischer Experimente.

In diesem Zusammenhang gibt es einige interessante Themen:

Instabile, also radioaktive Isotope gibt es in jedem makroskopischen Stück Materie. Also auch in jedem Würfel und jeder Lottozahlenziehapparatur. Überführt dieser Umstand alle makroskopischen Prozesse der 2. Kategorie in die 1. Kategorie?

Bei der oben erwähnten Gruppe quantenphysikalischer Experimente entscheidet die Existenz eines Beobachters mit Bewusstsein über den Ausgang des Experiments. Es hst eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Würfeln mit Würfelbecher: Sobald der Würfelbecher angehoben und der Würfel angesehen wird, steht fest, welche Zahl gewürfelt wurde. Solange der Würfelbecher noch nicht angehoben wurde, steht für den Beobachter nicht fest, welche Zahl gewürfelt wurde. Nachdem der Würfelbecher angehoben, der Würfel aber nicht angesehen wurde, steht für den Beobachter ebenfalls nicht fest, welche Zahl gewürfelt wurde. Die Quantenphysik behauptet, dass die gewürfelte Zahl objektiv nicht schon nach dem Anheben des Würfelbechers, sondern erst dann festgelegt wird, dass der Würfel angesehen wird.

Welchen Einfluss haben Beobachter mit Bewusstsein auf makroskopische Prozesse, die angeblich als Überlagerung von Quantenprozessen aufgefasst werden können? Dass sie keinen Einfluss haben, weil sich ihre Einflüsse auf die gigantische Menge von Einzelprozessen herausmitteln, wäre eine Aussage aus dem Bereich der Stochastik. Stochastische Aussagen sind, wenn echte Zufallsprozesse betrachtet werden, niemals sicher. Also muss der Einfluss eines Beobachters auf makroskopische Zufallsprozesse (und das sind, wenn die Quantenphysik richtig ist, alle Prozesse) möglich sein. Liegt hier der Schlüssel zur Erklärung von Telekinese?

Wenn es bei einem beliebigen Vorgang keinen Beobachter mit Bewusstsein gibt, ist es so, also hätte er nicht stattgefunden. Ein Zufallsprozess, dessen Ausgang nicht beobachtet wird, liefert kein Ergebnis. Das gilt nicht nur für quantenmechanische Vorgänge, sondern für alle. Diese tiefe Wahrheit ist von Buddhistischen Gelehrten schon vor sehr langer Zeit erkannt worden.