Mode
Mode ist die zeitlich veränderliche Bevorzugung von bestimmten Merkmalen von bestimmten Objekten.
Zweck
Mode kann ein Spiegel der kulturellen Entwicklung sein: In allen Epochen war es Mode, bestimmte Objekte (Gebäude, Kunstgegenstände) zu erstellen und zu nutzen, die den spezifischen kulturellen/technischen Möglichkeiten der jeweiligen Epoche entsprechen. Der Konsum modischer Artikel und deren Zurschaustellen demonstriert der diesbezüglich sensiblen Umgebung, dass der Konsument über die aktuelle Mode informiert ist und sie sich leisten kann.
Urheber
Wer sich fragt, wer Moden fördert, sollte überlegen, wer von ihnen profitiert. Es sind vier Gruppen: 1. Diejenigen, die sich durch die Verwendung modischer Objekte und Verhaltensweisen einen höheren sozialen Status innerhalb der Gruppe der Modegläubigen sichern. 2. Die Händler der Modeprodukte, die auf diese Weise ihre Profite drastisch steigern. 3. Die Hersteller als besonders begehrenswert etablierter Modeprodukte, bei denen die Spanne zwischen Gestehungskosten und Verkaufspreis extrem hoch ist. Dazu gehören alle Luxusartikel wie extrem teure Designerbekleidung samt Accessoires, sehr teure Parfums und Kosmetika, extrem teure Automobile, Yachten usw. 4. Die Machthaber, die durch das Streben von Menschen nach modischen Gütern erreichen, dass diese noch mehr arbeiten müssen, wodurch sie mehr Steuern bezahlen, schneller verschleißen und krank werden und weniger Zeit haben, darüber nachzudenken, was passiert und was wichtig ist.
Entwicklung
Mode bezüglich Konsumgütern ist am besten bekannt und vielleicht am ältesten bezüglich Bekleidung. Das Zurschaustellen des Tragens modischer Gewänder war bei europäischen Adelshäusern schon vor Jahrhunderten eine wichtige Machtdemonstration. Während das Volk darbte, schwelgten die dekadenten Parasiten mittels der dem Volk abgepressten Güter im Überfluss.
Inzwischen ist der Konsum modischer Bekleidung zur Selbstverständlichkeit in allen Teilen der Bevölkerung geworden. Die Wohlhabenden tragen hochwertige modische Maßanzüge, das Lumpenproletariat minderwertige modische Jogginganzüge aus Fernost. Kurzfristig veränderliche Moden sind erfolgreich auf vielen Gebieten etabliert worden: Neben allen Arten von Bekleidung auch bei Möbeln, Automobilen, Unterhaltungselektronik, Nahrungsmitteln, Getränken, Urlaubszielen etc. pp. Das sind Konsumgüter. Moden betreffen auch die Menschen selbst in Form von Haarschnitt, Selbstverstümmelungen, Schönheitsoperationen, aber auch ihr Verhalten wie sprachliche Ausdrucksweise, Sozialverhalten im Arbeits- und Privatleben, (Managementstile, Sportarten) usw.
Durchsetzung
Moden werden durchgesetzt, indem den Menschen Vorbilder präsentiert werden, die diesen Moden folgen. Diese Vorbilder sind bevorzugt Profisportler, "Stars" aus der Unterhaltungsindustrie und andere "Prominente". Da die allermeisten Menschen nicht selbstständig denken, haben sie auch keinen eigenen Geschmack. Ersatzweise denken, sagen und tun sie das, was die installierten Meinungsführer ihnen vermeintlich vorleben. Diese Meinungsführer werden von den Machthabern installiert, um die Menschen zu steuern. Zum Denken gehört, etwas schön oder besitzenswert zu finden; zum Handeln, es zu kaufen, sofern finanziell möglich.
Folgen
Die Etablierung von Mode in einem Segment von Konsumartikeln führt dazu, dass diese Artikel von dem meisten Konsumenten nur noch so lange genutzt werden, wie sie modisch sind. Das führt zu einer verkürzten Nutzungsdauer und damit häufigerem Ersatzkauf. Folgen davon sind erhöhte Kosten für die Konsumenten, erhöhte Profite für die Händler, geringere erforderliche Lebensdauer und damit Qualität der Produkte, erhöhter Ressourcenverbrauch, erhöhter Abfallanfall.
Alternativen
Menschen, die nicht selbstständig denken, ängstlich sind oder über wenig Selbstsicherheit verfügen, orientieren sich im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten an den Moden, um in der Mitte der Herde zu bleiben. Menschen, die selbstständig denken und den Mut und die Kraft haben, ihr Anderssein und die daraus folgende Ausgrenzung zu ertragen, können sich einen eigenen Geschmack leisten und von Moden abkoppeln. Das kann ihnen sehr viel unnötige Ausgaben ersparen, die sie stattdessen in hochwertige, langlebige Produkte oder völlig andere Dinge investieren können. Das breite Mittelfeld der Menschen wählt ein Verhalten zwischen diesen beiden Extremen.